GESTALTEN VON FORMELN IN PHYSIK-FACHTEXTEN
S. Linden, 2. September 2019
Für Autor:innen・Die folgenden Hinweise für die Gestaltung von Formeln in Fachtexten der Physik richten sich weniger an ausgebuffte Satzprofis denn an Autor:innen und Lektor:innen, denen implizit oder explizit Satzaufgaben übertragen wurden. Ambitionierte Formelsetzer:innen mögen stattdessen zur 5. Auflage der Detailtypografie von Forssman und de Jong greifen, die ein umfassendes Kapitel zum mathematischen Formelsatz enthält.
Spielräume・Die folgenden Hinweise sind alle nicht Gesetz, haben sich aber historisch und in der Praxis bewährt. Insbesondere die Regeln zum Schriftschnitt haben den Charakter einer Norm. Bei Weißräumen in Formeln bieten sich jedoch Spielräume, die den Formelsatz zu einer dauerhaft anregenden Tätigkeit machen.
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Es wird aus nachvollziehbaren Gründen gemeinhin empfohlen, für Texte mit signifikantem Mathematikanteil Serifenschriften zu verwenden. Zum Beispiel ist in den meisten Serifenlosen die Verwechslungsgefahr zwischen manchen Zeichen groß (etwa I, l, 1 oder o, O, 0, °), was in Formelausdrücken sinnentstellend wirken kann. Es bleibt jedoch zu beweisen, dass es kein für Physik-Fachtexte geeignetes Layout mit einer serifenlosen Schrift gibt. Bezüglich der Schriftschnitte gilt in Physik-Fachtexten folgendes unzweifelhaft:
Kursive Schrift für …
Aufrechte Schrift für …
s in m | υ in m/s | ||||
3 | , | 2 | 1 | , | 90 |
8 | , | 9 | 15 | , | 85 |
26 | , | 7 | 47 | , | 56 |
81 | , | 4 | 144 | , | 99 |
243 | , | 7 | 434 | , | 09 |
„Die Lebensdauer der drei Akkus ist mit 1000 Ladezyklen angegeben.“
„Während der Versuchsdauer erhöhte sich die Anzahl von 8 auf 321.“
zuletzt bearbeitet am 6. Mai 2020